AfricAvenir News 2, 9th June 2005
AfricAvenir News are kindly sent out by Eric Van Grasdorff:
Liebe Freunde,
Sonntag, 12.6.05 - ab 10h, Haus der Kulturen der Welt
EINE NEUE GENERATION DES AFRIKANISCHEN TANZES
Leitung: Ayoko Mensah
In den letzten 10 Jahren hat sich die Tanzszene auf dem afrikanischen Kontinent tiefgreifend erneuert. Es handelt sich um eine junge Generation von Tänzern und Choreographen, die der ersten Generation zeitgenössischer afrikanischer Tänzer wie Germaine Acogny, Soulaymane Koly, Elsa Woliaston oder Koffi Kôkô gefolgt ist.
Dazu gehören Tänzerchoreographen wie Beatrice Combé aus Abidjan/Elfenbeinküste, Salia Sanou und Seydou Boro aus Burkinafaso, Boyzie Cekwana aus Südafrika oder der kongolesische Künstler Faustin Linyekula. Diese Tänzer haben eigene Handschriften entwickelt, durch die sie Fragen nach künstlerischer Selbstbestimmung oder nach dem Begriff des Zeitgenössischen in der afrikanischen Kunst aufgeworfen haben. Wir erleben heute von Dakar bis Johannesburg eine einzigartige Dynamik künstlerischer Entfaltung im afrikanischen Tanz, die zentrale Fragen an den Tanz, aber auch an die Kunst generell in Afrika stellt. Wie drücken Künstler ihren Bezug zur Modernität aus? Wie kommt ihre Suche nach Identität zum Ausdruck? Wie werden so genannte traditionelle Formen einbezogen und Einflüsse unterschiedlichster Herkunft genutzt?
Hinter all diesen Fragen verbirgt sich die postkoloniale Situation, die in den afrikanischen Ländern von einer zugespitzten Brisanz ist. Okwui Enwezor hat in seinem Ausstellungsprojekt The Short Century genau diese Brisanz herausgearbeitet. Afrika: Ein Kontinent dessen Befreiung von kolonialer Herrschaft in den 60er Jahren begonnen hat, ein Kontinent, der bis heute mit den fatalen Folgen der implantierten nationalen Grenzen und den daraus folgenden ethnischen Konflikten zu kämpfen hat.
Diesem Kontinent ist eigene Entwicklung über lange Zeit verwehrt worden. Die Zeit nach der Unabhängigkeit steht für den Aufbruch einer selbstbestimmten Entwicklung auch künstlerischer Ansätze. Heutzutage durchlebt der Tanz spannende Veränderungen und vielfältige Entwicklungen,die nicht mehr in Frage zu stellen sind
Damit zusammen geht eine Reflexion von Tänzern wie Seydou Boro, Kettly Noël oder Faustin Linyekula, die sich auf die politische Wirklichkeit der afrikanischen Staaten, aber auch auf die Stellung afrikanischer Künstler in Europa bezieht. Die an der Konferenz teilnehmenden Choreographen werden zusammen mit Funmi Adélowé, eine der wenigen Historikerinnen für afrikanische Tanzgeschichte, die bedeutesten Fragestellungen des Tanzes und der zeitgenössischen afrikanischen Kunst beleuchten und diskutieren.
Die Konferenz wurde von Ayoko Mensah initiiert und geplant. Sie ist französisch-togolesische Journalistin und für die Rubrik Tanz in der Zeitschrift „Africultures“ verantwortlich.
http://www.hkw.de/de/programm2005/intransit05/veranstaltungen_1339/detail__2678.php
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Ablauf
Sonntag 12.6
10 - 13h
Gibt es einen zeitgenössischen afrikanischen Tanz?
15 - 18h
Zwischen Brüchen und Exotismus: Welchen Platz nehmen zeitgenössische afrikanische Tänzer in Europa und in Afrika ein?
19h
„La Danseuse d’Ebène“ (2005)
Eine Filmdokumentation von Seydou Boro über Irène Tassembédo, die Direktorin des Ballet National du Burkina Faso
Teilnehmer:
Funmi Adewolé, nigerianische Tänzerin und Tanzhistorikerin London, Koffi Kôkô, Faustin Linyekula, Seydou Boro, Kettly Noël, u.a.
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